Die Vorklassik
Die Vorklassik wird gerne auch als Übergangsphase zwischen der Barockmusik und der Wiener Klassik oder Hochklassik bezeichnet.
Stilmerkmale
In der Musikgeschichte bezeichnet man mit der Vorklassik einen epochalen Übergang, der zwischen 1740 und 1780 stattfand. Die Zeit von 1740 bis 1760 wird dabei als vorklassische Zeit definiert und die Zeit bis 1780 als Frühklassik. Johann Sebastian Bach gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter für diese Musikrichtung. Seine Söhne traten anschließend in seine Fußstapfen und begründeten diese Übergangszeit wesentlich mit. Stilistisch gewinnt in den Werken die Melodie an Bedeutung. Dabei treten auch die drei Komponenten Sinfonie, Sonate und Klaviermusik zunehmend in den Vordergrund. Die Musik war geprägt von der Gefühlswelt, die im Kontrast zur nüchternen Wirtschaftlichkeit jener Zeit stand. Es entstand eine bürgerliche Musikkultur, die nicht nur durch öffentliche Konzerte, sondern auch durch die häusliche Pflege der Musik gefördert wurde. Die Vorklassik zeichnet sich durch ihre Einfachheit aus. Das Wesen ihrer Musik liegt vor allem in ihrer Natürlichkeit.
Komponisten
Zu den wichtigsten Komponisten dieser Zeit zählt der Sohn von Johann Sebastian Bach, Johann Christian Bach. Er war von den Bach-Söhnen der jüngste. Bekannt wurde der Komponist durch seine Kammermusik und Sinfonik. Werke, die auch dem späteren Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) stark beeinflussten.
Auch die anderen Söhne Bachs spielten bei der Entwicklung der vorklassischen Musik eine wichtige Rolle. In dieser Übergangszeit waren auch die Komponisten der Wiener Schule bedeutungsvoll. Sie schafften den Übergang vom Spätbarock zur Hochklassik. Darunter waren Georg Christoph Wagenseil, Reutter der Jüngere sowie Georg Matthias Monn.
Neben den Komponisten der Wiener Schule gab es auch Vertreter der Mannheimer Schule. Diese Schule geht auf den Regenten Karl III. Philipp von der Pfalz zurück. Er verlegte seinen Hofstaat im Jahr 1720 von Heidelberg nach Mannheim und nahm dabei sowohl Musiker aus Innsbruck wie auch aus Düsseldorf mit. Daraus entstand die Mannheimer Hofkapelle unter der Leitung von Karlo Grua. Musikalisch wurde in weiterer Folge die Mannheimer Schule vom Musiker Johann Stamitz initiiert sowie dem Kapellmeister Ignaz Holzbauer.
In der Folge brachte die Mannheimer Schule zahlreiche Instrumentalisten hervor. Die Zusammenführung von Musikern und Komponisten war in Europa einzigartig und legte auch den Grundstein für die Konzertsinfonie.
Auf alle Fälle waren alle Komponisten und Musiker der Vorklassik und Frühklassik Wegbereiter für die anschließende Musikepoche der Hochklassik oder auch Wiener Klassik genannt. Die Hochklassiker ließen sich von der Musik ihrer Vorgänger inspirieren und schufen so ihre Werke, die auch heute noch zu den berühmtesten gehören.